Mit rund 60 Prozent wird der Großteil des Geflügelfleischs in Deutschland in der Gastronomie verzehrt. Doch anders als im Supermarkt, wo Verbraucherinnen und Verbraucher eine verpflichtende Angabe zur Herkunft von Fleischprodukten vorfinden, bekommen sie im Restaurant in der Regel keine Auskunft dazu. Das muss ein Ende haben!
Die gesellschaftliche Debatte um Nachhaltigkeit und Verantwortungsbewusstsein besonders im Bereich Tierhaltung und Ernährung wird so intensiv geführt wie nie zuvor. Kein Wunder, dass einer aktuellen Studie des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag der Geflügelwirtschaft zufolge fast drei Viertel aller Deutschen auch auf der Speisekarte hierüber Klarheit fordern.
Zwar hat die Ampel-Regierung im Zuge ihrer Planung für eine staatliche, verpflichtende Haltungskennzeichnung angekündigt, auch die Gastronomie und den sonstigen Außer-Haus-Verzehr in den Blick zu nehmen. Dass es ergänzend aber auch ein Herkunftslabel braucht, weil tierwohlgerechte Haltung und Herkunftsland Deutschland zusammengehören: Diese Erkenntnis muss in Politik und Gesetzgebung leider erst noch ankommen.
Auf den dringenden Handlungsbedarf möchte die Geflügelwirtschaft mit einer Aktionstour hinweisen, die im Juni mit einer großen Auftaktveranstaltung am Platz der Republik in Berlin startete und bis Ende August bundesweit insgesamt 17 Stationen umfasst.
Aktionstour läuft: Erfolgreiches Barbecue-Event in Hannover
Eines der Highlights war ein großes Geflügel-Barbecue auf dem Georgsplatz in Hannover am 9. Juli, unter dem Motto: „Eine Frage der Herkunft. So schmeckt Qualität aus Deutschland!“. Neben kostenfreien Geflügelspezialitäten genossen die Besucherinnen und Besucher ein vielseitiges Programm aus Live-Cooking-Sessions, Musik-Acts und Talks mit Gästen aus Politik, Landwirtschaft und Gastronomie. An der Gesprächsrunde nahm u.a. Prof. Dr. Ludwig Theuvsen, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, teil. Kooperationspartner der Veranstaltung war das Forum Moderne Landwirtschaft, das im Rahmen seiner „Entdecker-Tour“ das Event unterstützte.
Mehr Tierwohl & Klimaschutz à la carte: Verbraucher haben die Wahl
Ziel der Aktionstour ist es, Restaurantgäste für das Thema „Herkunftskennzeichnung auf der Speisekarte“ zu sensibilisieren und dazu zu motivieren, bei der Wahl ihres Gerichts nach der Herkunft des Fleischs zu fragen. Dafür sorgen an den Stationen aufmerksamkeitsstarke Info-Stände in den Innenstädten sowie direkt vor Restaurants. Denn nur mit entsprechenden Informationen können Verbraucherinnen und Verbraucher sich bewusst für Tierwohl, Klimaschutz, Qualität und Regionalität entscheiden und damit einerseits verantwortungsvolle Produzenten, andererseits verantwortungsvolle Gastro-Betriebe unterstützen.
Unterstützung durch die Gastronomie: Herkunftskennzeichnung zahlt sich aus
Neben dem Dialog mit den Verbraucherinnen und Verbrauchern ist der Austausch mit Gastronominnen und Gastronomen wichtig: Viele von ihnen unterstützen bereits die Forderung der heimischen Geflügelfleischproduzenten nach der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung. Es gilt, weitere Betriebe davon zu überzeugen, dass sich eine solche Kennzeichnung auf der Speisekarte nicht zuletzt in Form von Kundenvertrauen und Kundenbindung auszahlt. Denn dass die meisten Gäste sich im Restaurant überwiegend für Qualität aus ihrer Heimat entscheiden, zeigen Erfahrungen aus anderen Ländern.
Jeder Restaurantgast hat eine Stimme und eine Wahl – und jede Region Deutschlands hat das Potenzial, durch gesteigerte Nachfrage nach hochwertigem deutschem Geflügelfleisch zu einer nachhaltigen und zukunftssicheren Landwirtschaft beizutragen.
Die Städte und Termine der Aktionstour im Überblick:
21. Juni 2022: Berlin
25. Juni 2022: Lübeck & Kassel
02. Juli 2022: Leipzig & Magdeburg
09. Juli 2022: Hannover & Würzburg
16. Juli 2022: Erfurt & Heilbronn
23. Juli 2022: Augsburg & Regensburg
13. Aug. 2022: Essen & Bonn
20. Aug. 2022: Kiel & Düsseldorf
27. Aug. 2022: Potsdam & Stralsund